Der Fuchs

Zoologischer Steckbrief

Der Fuchs gehört zur Ordnung der Raubtiere (carnivora) und ist in Deutschland der einzige wildlebende Vertreter der ”Caniden” der Hundeartigen. Er ist verwandt mit Wolf, Afrikanischen Wildhund und hat ein typisches Raubtiergebiss, bei dem der erste Backenzahn im Unterkiefer und der vierte Backenzahn im Oberkiefer eine sogenannte Beschere zum Zerkleinern von Fleisch bilden. Er wird mit neun Monaten geschlechtsreif, und die Fähen bringen nach einer Tragzeit von 52 bis 53 Tagen im Durchschnitt 4-5 Junge zur Welt. Ein Fuchs besitzt 450 mal so viele Riechzellen wie der Mensch. Zur Verständigung untereinander setzen Füchse Geruchsstoffe ein, die aus Düsen am After, an der Schwanzwurzeloberseite (Veilchendrüse), zwischen den Zehenballen und an den Mundwinkeln abgesondert und außerdem mit Urin und Kot abgegeben werden. Beim Gehen setzt der Fuchs die Hinterpfoten exakt in die Spur der Vorderpfote der anderen Seite, die Abdrücke liegen in einer Linie und bilden die Spur des ”schnürenden” Fuchses.

Hochbett

Sehr gut klettern kann der Rotfuchs nicht. Doch manchmal sucht er einen sicheren Schlafplatz auf einem Baum.

Resteessen

In Abfalleimern findet der Fuchs oft eine schnelle Mahlzeit. Ans Aufräumen denkt er leider nicht.

Sicheres Zuhause

Zur Geburt der Jungen sucht Mutter Fuchs (= die Fähe ) eine Erdhöhle auf. Im unterirdischen Fuchsbau sind die Welpen sicher.

Stadtfuchs

Immer mehr Füchse sieht man in der Stadt. Sie jagen in Parks und Gärten und wohnen in Schuppen, Kellern oder Abwasserkanälen.

Lunte

Der Fuchsschwanz heißt auch Lunte. Die Fähe wackelt damit, um ihre Kinder zu wärmen. Bei Kälte ist der Schwanz eine kuschelige Decke.

Luftsprünge

Füchse fangen kleine Tiere, indem sie hochspringen, sich auf die Beute stürzen und diese mit den Vorderpfoten am Boden festnageln.

Obsttag

Wenn Fleisch knapp ist, fressen Füchse Früchte. Saftige Beeren sind lecker

- und leichter zu bekommen als eine schnelle Maus.

Einsame Jäger

Auf Jagd gehen Rotfüchse allein. Doch um die Kinder kümmern sich Mutter und Vater meist gemeinsam.

Aus der Sonne

Der Fennek oder Wüstenfuchs ist der kleinste Fuchs der Welt. Er lebt in der Wüste Sahara. Im Tag verkriecht er sich im Schatten der Felsen. In den kühlen Abendstunden geht er auf Insektenjagd.

Still und heimlich

Kaum jemand hat schon einmal einen Kurzohrfuchs gesehen. Er lebt nur im Amazonas- Regenwald in Südamerika. Nachts geht auch auf Jagd- ganz allein.

Heiße Ohren

Ein Fuchs kann seinen Pelz nicht ablegen, wenn es heiß ist. Der Kitfuchs gibt- wie viele Wüstenbewohner- Wärme über seine Ohren ab.

Gegen heiße Füße

Wüstenfüchse haben Fell an den Fußsohlen. So können sie über glühend heißen Sand oder Fels laufen, ohne sich die Füße zu verbrennen.

Feines Fell

Der Rüppelfuchs lebt in Stein - und Sandwüsten Afrikas. Sein zimtfarbenes Fell ist weich und dick.

Gut getarnt

Mit seinem graubraunen Pelz ist der Kamafuchs zwischen den Felsen seiner Heimat kaum zu sehen. Er ist ein Wüstenfuchs- wie der Blassfuchs, der Rüppelfuchs und der Fenneck.

Jeder soll es wissen

Der Graufuchs klettert gern und gut - deshalb nennt man ihn auch "Baumfuchs”. Wenn sie einen Partner suchen, schreien Graufüchse so durchdringend, dass keiner es überhören kann. Beim Klettern ziehen die Vorderpfoten, die Hinterpfoten schieben nach.

Der Bau- (Liebesnest) und Kinderstube

Wer wie der Fuchs wenig entwickelte Jungen zur Welt bringt, braucht für deren Aufzucht einen Bau. Hier sind die Jungen nicht nur vor Feinden sicher, sondern auch vor Regen und Kälte. Füchse mit eigenen Territorien haben in aller Regel einen Bau. Sie graben ihn selber mit den Vorderpfoten ins Erdreich oder übernehmen die Baue anderer Wildtiere, insbesondere vom Dachs. Ein vom Fuchs gegrabener Bau unterscheidet sich vom Dachsdomizil durch die fehlende Auswurfrinne, die der Dachs beim Erdschaufeln bildet, durch herumliegende Beutereste und einen scharfen Geruch. Die meisten Baue werden erst ab Dezember bewohnt. Sie dienen weniger dem Kälteschutz, sondern als Rendez-vous-Platz für die Ranz. Oft zieht die Fähe zur Geburt in einen "Wurfbau" um, einen größeren Bau, der in traditionellen Fuchsrevieren meist schon Generationen von Füchsen beherbergt hat.

Was er am liebsten frisst

Um frisches Fleisch zu bekommen, schnappt er sich Hühner auf dem Bauernhof. Bei guter Laune kann er während einer Nacht den ganzen Stall ausrauben. Er jagt auch kleine Hasen, Kaninchen und Kids. Ein Leckerbissen für den Fuchs sind kaputte Tiere (Kadaver). Er frisst auch weggeworfenes Fleisch, sowie die Fruchtblase der Kühe.


Hundert Nächte für einen Fuchs

Die Geschichte der Füchsin und des Rüden mit ihren Jungen im Bau am Waldrand hat der Tierfilmer Günter Goldmann in mehreren Filmen festgehalten. Schon Wochen vor den ersten Aufnahmen am Ranzbau hatte er dort eine Beobachtungshütte gebaut. Nachts musste er versehen, der das vorhandene Licht rund 50.000 mal verstärkt. Deren kurzweiliges Licht können Füchse wahrscheinlich ebensowenig sehen wie Menschen. Es entsteht jedoch kein vielfarbiges Bild, sondern nur ein bläuliches. Die Geburt und die Jungenaufzucht in deren ersten Lebenswochen filmten Goldmann mit einer handaufgezogenen Füchsin in einen Kunstbau. Solche Aufnahmen sind selbst bei zahmen Füchsen keine Selbstverständlichkeit, denn Füchse reagieren sehr nervös auf jede Störung. Das zahme Tier war jedoch mit der Situation so gut vertraut, dass Goldmann mit den Szenen eine kleine Sensation gelang.

 

Ende


Quellenangabe:

Glässgen, Heinz: Expedition ins Tierreich, Mosaik Verlag

Wilhelmij, Margot: Wilde Tiere, Gerstenberg Verlag

JOHANNA